Das Altenburger Land ist der am dichtesten  Landkreis im Freistaat Thüringen und damit auch hinsichtlich seiner kulturellen Ausprägung und Infrastruktur besonders. 

 

Die Ressource 

Das Altenburger Land ist wirtschaftsstark, familienfreundlich und vor allem kulturell erstaunlich gut entwickelt. Ein Fünfsparten-Theater, Kunstmuseum, Schloss- und Spielkartenmuseum, Naturkundemuseum, Burgmuseum, Knopfmuseum, Heimatmuseum, Galerien und Konzerte in Vierseithöfen, Kino, Kunst- und Kulturgärten, Hofsalon, soziokulturelle Zentren, Urban Art, Graffiti und vieles mehr gehören zur kulturellen Identität der Region. 

 

Ein im Vergleich zu anderen Regionen enormes zivilgesellschaftliches Engagement zeichnet unseren Landkreis aus. Knapp 600 Vereine, Verbände und Initiativen sind im Register der Region eingetragen. 

 

Zudem ist das Altenburger Land reich an historischer Bausubstanz. Die Stadt Altenburg ist mehr als 1000 Jahre alt und zeigt insbesondere in ihre Residenzstadtarchitektur die einstige Bedeutung als Sitz der Herzöge von Sachsen-Altenburg. Besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahr-hunderts sind zudem rege geistige Strömungen in der Region erkennbar, die sich in einer Salonkultur ausprägen. Johann Friedrich Pierer, Bernhard August von Lindenau, Friedrich Arnold Brockhaus und Leopold von der Gabelentz sowie der Diplomat Hans Wilhelm von Thümmel beeinflussten das geistig-politische Klima ihrer Zeit ebenso wie die natur-, geistes- und kunstwissenschaft-lichen Vereine. Mit ihren Sammlungen, Forschungen und Ideen wirken sie bis heute in der Region und prägen die kollektive Identität der Landkreisbewohner. 

 

Auch die Bauerntraditionen, die Altenburger Trachten und zahlreichen Höfe sind ein Spezifikum des Landkreises. So wurde der Altenburger Vierseithof im Jahr 2024 zum Bauernhaus des Jahres gekürt. Die guten Böden unserer Region bilden von jeher die Basis einer ertragsstarken Landwirtschaft. Heute gilt der Landkreis als das zweitgrößte Thüringer Anbaugebiet für Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen. 

 

Die Herausforderung 

>> Überalterung: drittältester Landkreis in Deutschland (50,5 Jahre im Durchschnitt) 

>> Drittniedrigste Bruttolöhne in ganz Deutschland (2.420 EUR) 

>> Schrumpfende Bevölkerung (129.732 Einwohner im Jahr 1990; 88.608 im Jahr 2024) – auch Leerstand von Geschäften und denkmalgeschützten Gebäuden sind die Folge 

>> 8.523 Kinder und Jugendliche im Alter von 6–18 Jahre wohnen im Landkreis – ein Drittel lebt in Bedarfsgemeinschaften, in sozioökonomisch schwachen Verhältnissen) – die Hälfte der Kinder und Jugendlichen wohnt in den ländlichen Gemeinden/Ortsteilen, ohne direkten Zugang zur offenen Kinder- und Jugendarbeit oder zu Kulturangeboten. 

Oft herrscht gerade bei den jungen Menschen im Altenburger Land Perspektivlosigkeit. Ein pessimistisch geprägter öffentlicher Dialog heizt die Stimmung an und befördert ein negatives Narrativ. Die Gesellschaft ist gespalten und sucht nach einer gemeinsamen Erzählung.